Großalmeröder Haushaltsgremiumsmitglieder informieren sich


die stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteher Stefan Krauß (links) und Michael Söder (rechts) mit Bürgermeister Finn Thomsen (2. von links) zu Besuch beim Bürgermeister von Rednitzhembach Jürgen Spahl


Großalmeröder Haushaltsgremiumsmitglieder informieren sich im fränkischen Rednitzhembach über Möglichkeiten zur Schaffung finanzieller Spielräume für die Kommune.

Bei der Beschlussfassung zum Haushalt 2024 wurde festgestellt, dass die in den vergangenen Jahren aufgebaute finanzielle Rücklage der Stadt Großalmerode zum Jahresende aufgebraucht sein wird. Deshalb arbeiten engagierte Mandatsträger gemeinsam mit der Verwaltung daran, die finanzielle Situation der Tonstadt in den kommenden Jahren nachhaltig zu verbessern. „Dabei wird insbesondere die Ausgabenseite beleuchtet, um nicht auf der Einnahmenseite ansetzen zu müssen, denn eine zusätzliche Belastung unserer Bürgerinnen und Bürger soll vermieden werden“, erläutert Bürgermeister Finn Thomsen die Situation.

Auf der Suche nach positiven Vorbildern wird deshalb nicht nur über die Stadtgrenzen, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus geschaut. Im vergangenen Jahr war in Kooperation mit dem Verband Wohneigentum Hessen e.V. der 1. Bürgermeister der Gemeinde Renitzhembach, Jürgen Spahl, zu Besuch in Großalmerode und stellte Mandatsträgern und Verwaltungsmitarbeitern sein erfolgreiches Konzept der alternativen Straßensanierung sowie die Lösung seiner kommunalen Gemeindewerke vor.

Bürgermeister Spahl hat sich mit seiner konsequenten Schuldentilgung über die Region hinaus einen Namen gemacht. „Das Geld, das wir früher für Zinsen gezahlt haben, steht uns heute für Investitionen zur Verfügung“, erklärt der seit 1996 amtierende Erste Bürgermeister der 7.000-Einwohner-Gemeinde. Auch in Großalmerode belasten die Zinszahlungen den städtischen Haushalt, im Jahr 2024 immerhin mit knapp 221.000 Euro im städtischen Haushalt und 184.000 Euro im Eigenbetrieb (Wasserver- und Abwasserentsorgung). Geld, welches aus Großalmerode abfließt und den finanziellen Handlungsrahmen deutlich einschränkt.

„Das sind interessante Ansätze für Großalmerode, deshalb wollten wir uns das unbedingt vor Ort anschauen“, so der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Stefan Krauß (CDU). Tatsächlich ist es den Verantwortlichen in Rednitzhembach gelungen, sich mit alternativen Lösungsansätzen, die von der Politik gemeinsam getragen werden, zu entschulden und gleichzeitig hervorragende und gut aufgestellte öffentliche Einrichtungen zu erhalten.

„Um die städtischen Finanzen wieder auf gesunde Füße zu stellen, ist es wichtig, gute Beispiele aus anderen Kommunen zu finden und für Großalmerode umzusetzen“, sagt stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher Michael Söder (WG). Besonders interessant ist für ihn die GmbH-Lösung, mit der es der Gemeinde Rednitzhembach gelungen ist, durch steuer- und vergabeoptimierte Möglichkeiten die hohen Investitionskosten insbesondere im Abwasserbereich etwas zu senken. Mit beeindruckendem Erfolg, denn die Wasser- und Abwassergebühren der fränkischen Gemeinde gehören zu den niedrigsten in ganz Deutschland.

Mit welchen Ideen die nachhaltige und zukünftige Finanzierung der Stadt Großalmerode in Zukunft erfolgen soll, wird in den nächsten Monaten in den politischen Gremien intensiv diskutiert werden müssen.