Heizlastberechnung

Beitrag über Heizlastberechnung Quartiersanierung Werra-Meißner

Heizlastberechnung – richtig wichtig!
Energieberater Jens Ludwig zu Gast im QS-Talk der Quartierssanierung Werra-Meißner

18. Januar 2022_Werra-Meißner-Kreis. Die Heizlastberechnung spielt in der Heizungstechnik eine Hauptrolle. Um die Größe und Art der Heizungsanlage für eine Wohnung oder ein Haus festzulegen, muss die Heizlast nach DIN EN 12831 errechnet werden, damit nicht unter- oder überdimensioniert wird. Eine Abstimmung der Maßnahmen einer energetischen Sanierung mit der Heizlast, spart am Ende Energie und – aufgrund der steigenden Energiekosten – auch viel Geld ein.  Das neue Energieeffizienzjahr hat die Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis (QS) im ersten online QS-Talk im neuen Jahr diesem wichtigen Thema gewidmet. Gastreferent war der Energieberater Jens Ludwig, der einen Impulsvortrag über den Einfluss der Heizlast auf Mensch und Gebäude hielt. Unter der Moderation von Armin Raatz, KEEA GmbH, stand er den 15 Teilnehmenden am Ende zudem Rede und Antwort.  

"Heizlast, auch Wärmebedarf genannt, ist die Leistung, die die Heizungsanlage benötigt, um auch am kältesten Tag im Jahr die Wohnung oder das Haus auf 20 Grad aufzuheizen", stieg Ludwig ein. Die zentrale Frage sei, wie viel Wärme dem Raum wieder zugeführt werden müsse, damit sich die Menschen darin wohl fühlten. Denn die Heizlast eines Gebäudes gibt den Wärmeverlust eines Gebäudes an, der aufgrund des Temperaturunterschiedes innen und außen entsteht.

"Hier kann man keine allgemeingültige Aussage treffen. Jedes Gebäude muss gesondert betrachtet werden. Je besser ein Gebäude gedämmt wurde, umso weniger Energie muss aufgebracht werden, um das Haus mit Wärme zu versorgen. Es ist ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, der den Ist-Zustand des Gebäudes erst einmal feststellt und dann alles Weitere ausrechnet", sagte der gelernte Installateur- und Heizungsbaumeister, Dipl.-Ing. (FH) für technische Gebäudeausrüstung und M. Sc. Energie- und Verfahrenstechnik.

Schließlich hat jeder Sanierungsschritt Einfluss auf die Energieeffizienz. Anhand eines Hauses aus den 1970er Jahren (alte Fenster, ungedämmtes Dach, Keller und Fassade), stellte Ludwig einen Ist-Zustand mit einer Heizlast von 14,2 KW fest. "Das muss der Heizkessel dann an Leistung bringen. Allein die Dämmung von Dachgeschossboden und Kellerdecke ließ diesen Wert auf 6,8 KW, nach Austausch der Fenster und einer Fassadendämmung sogar auf 4,1 KW sinken. "Alles, was wir an der Gebäudehülle machen, hat immer Einfluss auf unsere Heizlast. In diesem Fall ist das Einsparpotential nach Umsetzung der Maßnahmen über 10 KW, damit reduzieren sich auch die Energiekosten erheblich", so Ludwig.Hat er die Heizlast ausgerechnet, beginnt für den Energieberater die eigentliche Beratung. Denn dann gehe es darum, die Frage nach der Art der Heiztechnik zu stellen. "Wärmepumpe, Flächenheizung, Solarthermie oder Pelletkessel, die Gebäudeeigentümer:innen müssen am Ende ihre Heiztechnik selber wählen. Ich gebe lediglich alle Informationen an die Hand, damit sie ihre Entscheidung treffen können", sagte der Energieberater. Er stelle danach einen individuellen Sanierungsfahrplan aus, durch den die mögliche Förderquote in Hessen um weitere fünf Prozent steige. Beim Austausch einer Ölheizung sei so eine 50%ige Förderung möglich, so Ludwig.   

Damit die Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge durchgeführt und Fördermittel in Anspruch genommen werden können, haben Gebäudeeigentümer:innen im Werra-Meißner-Kreis die Möglichkeit, vorab eine kostenlose Beratung vom Team der Quartierssanierung in Anspruch zu nehmen. Sie erhalten dadurch einen groben Überblick über mögliche Maßnahmen für ihr Gebäude. Der Gang zur Energieberater:in ihrer Wahl ist danach notwendig, um die von der BAFA und KfW bereitgestellten Fördermittel zu beantragen. Die Liste von Energieeffizienz-Experten, hat das QS-Team unter: https://quartierssanierung-wmk.de/die-energieberater/ zusammengestellt. Weitere Infos unter: www.quartierssanierung-wmk.de